Presse

Beitragsseiten

 

 

Konzert 21.04.2018 Rathaussaal Oyten  

Quelle Achimer Kreisblatt 23.04.201ß

Frühling und Friesenlied

Liederkranz: Fröhlich und beeindruckend

  

Der Gemischte Chor des Liederkranzes passte mit seinen zahlreichen Mitgliedern gerade mal so auf die Bühne.

Oyten - Fröhlich und mit beeindruckender Singfreude eröffneten die jüngsten Sänger und Sängerinnen des Liederkranzes Oyten am Sonnabend das große Frühlingskonzert im Oytener Rathaus. Selbstbewusst und gut bei Stimme sangen sie das Lied von der Störchin, die mit ihrem schwarz-weißen Röckchen und den roten Strümpfen durch die Sümpfe watet und hatten offenkundig viel Spaß. 

Für „Alle Vögel sind schon da,“ hatte Chorleiterin Beatrice Göldner kleine, einfache Instrumente verteilt, die den Takt vorgaben. Die Sicherheit, mit der die kleinen „Chorwürmer“ auf der Bühne standen und vor Publikum sangen, ließ auf eine intensive Probenarbeit schließen, was vom Publikum mit begeistertem Applaus belohnt wurde.

Romantisch ging es beim Gemischten Chor zu, der seit vielen Jahren von Hans-Werner Kniese von einem erfolgreichen Auftritt zum nächsten geführt wird. Eine Auswahl von Frühlingsliedern, darunter einige aus dem 16. Und 17. Jahrhundert stimmten das Publikum auf die derzeitige Jahreszeit und die erwachende Natur ein.

„Der Winter ist vergangen,“ als Chorsatz von Jacob Christ und „Grüß Gott du schöner Maien,“ das im 16. Jahrhundert in Worte gefasst, aber erst im 18. Jahrhundert vertont wurde, ließ den Zuhörern das Herz aufgehen.

 Der Männerchor, der ebenfalls von Hans-Werner Kniese geleitet wird, beeindruckte mit dem ergreifenden Lied „Waldandacht“ und bewies einmal mehr, welch schöne Stimmen er in seinen Reihen hat.

Selbstbewusst und gut bei Stimme sangen die "Chorwürmer" Zauberhafte Frühlingslieder.      Keppler

Unter dem souveränen Dirigat des Chorleiters lief der Männerchor zur Hochform auf und erfreute das Publikum mit Liedern, die man nur noch selten zu hören bekommt. Auch ein plattdeutsches Lied war ins Programm eingeflochten. „De Heiloh“ von Johann Hinrich Frers dreht sich im Inhalt um die Schönheit der Natur und die Ehrfurcht der Menschen vor der Schöpfung.

Das Finale des Konzertes blieb den Gästen vorbehalten. Der Schulschiff Deutschland-Chor unter der Leitung von Karin Simon ließ Fernweh aufkommen. „Unser Kurs geht nach Norden,“ aus der Feder von Kurt Grottke machte den Anfang, woran sich Stücke wie „Far far away“ von Dini Pelos, hörenswerte Seemannslieder Potpourris und andere Stücke anschlossen, die ein Stück Seemannsromantik aus der Zeit, als die schweren Segler noch über den Atlantik kreuzten, nach Oyten holten. Natürlich ließ das Publikum den Chor nicht ohne Zugabe von der Bühne.

Das „Friesenlied“, ein Juwel aus dem Repertoire des Ensembles, wurde mit sehr viel Gefühl vorgetragen, was das Publikum veranlasste, mitzusingen. 

 kr

  

 

Stimmgewaltige Frühlingsboten 

Achimer Kurier 23.04.2018

Oyten. Stressabbau und Pflege der Gemeinschaft: Die Motivation der Menschen, einem Chor beizutreten, mag unterschiedlich sein. Sie alle eint jedoch die Freude an der Musik, die es nach Einschätzung von Margret Marth frühzeitig zu wecken gilt. Erst im Januar dieses Jahres hatte die Mitarbeiterin der Bremer Universitäts-bibliothek den Vorsitz des Oytener Liederkranzes von Stefanie Habermann übernommen, die aus persönlichen Gründen nicht für eine Wiederwahl bereitstand. „Wir sind gut aufgestellt“, zeigte sich die frisch gebackene Vorsitzende zufrieden; große Neuerungen seien nicht geplant. Hauptaufgabe sei, so sehe sie es auch für die Zukunft, das Werben um neue Mitstreiter. Darüber hinaus müsse das Vereinsleben attraktiv gehalten werden, um eine sinnvolle Freizeitgestaltung des fast 150 Frauen, Männer und Kinder zählenden Zusammenschlusses auf Dauer zu gewährleisten.

„Auf unserer Wiese gehet was“, eröffneten die Jüngsten, unterstützt von ihren Müttern, den Liederreigen, der am Sonnabendnachmittag bei herrlichem Sonnenschein zahlreiche Gäste in den Saal des Oytener Rathauses gelockt hatte. Anmutig ahmten die „Chorwürmchen“ die Beinbewegungen der Störche nach und klapperten zu ihrem Gesang mit kleinen Hölzchen. Auch die zweieinhalbjährige Lucy Knöfel hatte sich auf ihren ersten Auftritt gefreut. „Als es dann ernst wurde, hat sie vor lauter Aufregung keinen Ton herausgebracht“, berichtete Mutter Juana vom Debüt ihrer Tochter, das sich beide etwas anders vorgestellt hatten. Trotzdem gehe es natürlich weiter, einmal wöchentlich – immer am Donnerstag – werde geübt. 

Klangen die Stimmen der Drei- bis Sechsjährigen noch recht zart und nicht so durchdringend, füllte gleich im Anschluss an deren Auftritt der mitgliedsstarke gemischte Chor den Saal mit frühlingshaften Klängen. Mit „Grüß Gott, du schöner Maien“, einer Weise aus dem 16. Jahrhundert und dem kaum jüngeren Volkslied „Brüderchen, komm tanz‘ mit mir“, weckten die Sängerinnen und Sänger unter der Leitung des Vegesackers Hans-Werner Kniese Lust auf Blütenpracht und saftiges Grün. Gleich im Anschluss daran lud der Männerchor zur „Waldandacht“ ein, gefolgt von dem plattdeutschen Stück „De Heiloh“.

Als besonderes Highlight lässt sich der Auftritt des im Jahre 2000 gegründeten Schulschiff Deutschland-Chores mit Sitz in Bremen-Vegesack bezeichnen. Die maritim gewandeten Männer begeisterten mit Seemanns-Weisen wie „Unser Kurs geht nach Norden“ und „Ahoi mein Schatz“. Ihr Übungsraum auf dem Segler sei der schönste, den man sich wünschen könne, erklärte Bertram Kittel, der den Vorsitz über 25 Sänger und einen Akkordeonspieler innehat. „Trotzdem sind auch wir dringend auf Nachwuchs angewiesen, denn der Altersdurchschnitt der Sänger liegt bei 71 Jahren“. Um die Attraktivität des Chores nach außen zu tragen, berichtete Kittel von zahlreichen gemeinsamen Reisen. So sei man bereits in England aufgetreten, bei der Baltic Sail in Danzig, in Norwegen, auf Rügen und Usedom. Ihre Themen seien Wind und Wellen, Heimweh, Abenteuer und das weite Meer, schwärmte er. „Das sind Themen, die alt sind und doch immer zeitgemäß bleiben werden."

In der zeitgemäßen Pflege des Internet-Auftrittes sieht auch Margret Marth eine Chance, die Aufmerksamkeit potenzieller neuer Mitglieder für den Oytener Liederkranz zu wecken. „Jede einzelne Gruppe berichtet dort über geplante Aktivitäten und bietet damit auch Anreize, eventuell zu uns zu stoßen“. Auch, wenn die Chorgemeinschaft insgesamt noch gut dastehe, teile sie das Los vieler Vereine, die unter dem Mangel an Nachwuchs zu leiden hätten. „Unser Jugendchor pausiert deshalb zurzeit, wir hoffen sehr auf einen Neubeginn", sagt Marth.